Preisträger 2019 – Stefan Arndt

Preisträger des Carl Laemmle Produzentenpreises 2019
Stefan Arndt

Stefan Arndt, 1961 in München geboren, gründete 1994 zusammen mit den Regisseuren Tom Tykwer, Dani Levy und Wolfgang Becker die unabhängige Produktionsfirma X Filme Creative Pool, für dessen Filme er als Produzent (u.a. „Lola rennt“, „Good Bye, Lenin!“, „Liebe“, „Cloud Atlas“, „Das weiße Band“) agiert.

 

Im Jahr 2000 gründete Stefan Arndt zusammen mit Manuela Stehr die X Verleih AG, deren Vorstand er bis heute angehört. Er war Mitbegründer des Berliner Sputnik-Kollektivs sowie Gründungsmitglied der Deutschen Filmakademie, deren Vorstandsvorsitzender er bis November 2009 war. 2016 übernahm er die Leitung der Regieabteilung der Hochschule für Fernsehen und Film München.

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Ab Mitte der 1990er Jahren stieg Stefan Arndt zu einer prägenden Persönlichkeit des deutschen Kinos auf: So realisierte er bis 2004 sämtliche Filme von Tom Tykwer („Winterschläfer“, 1997; „Lola rennt“, 1998; „Der Krieger und die Kaiserin“, 1999; „Heaven“, 2002;), 2010 dessen „3 (Drei)“ sowie „Ein Hologramm für den König“ (2016, u.a mit Hollywood-Star Tom Hanks). 2012 folgte die Verfilmung des Welt-Bestsellers „Cloud Atlas“ (Regie: Tom Tykwer, Lana und Lilly Wachowski). Dazu kamen Dani Levys „Stille Nacht – Ein Fest der Liebe“ (1995), „Meschugge“ (1998), „Väter“ (2002), „Alles auf Zucker“ (2004) und „Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“, 2007) sowie die Wolfgang-Becker-Filme „Das Leben ist eine Baustelle“ (1997), „Good Bye, Lenin!“ (2003) und „Ich & Kaminski“ (2015).

Zu Arndts weiteren Produktionen gehören unter anderem „Absolute Giganten“ (1998, Regie: Sebastian Schipper), „Agnes und seine Brüder“ (2004, Regie: Oskar Roehler), „Das finstere Tal“ (Regie: Andreas Prochaska), die Fallada-Verfilmung „Jeder stirbt für sich allein“ (2016, Regie: Vincent Perez), „Vor der Morgenröte“ (2016, Regie Maria Schrader) sowie „Frantz“ (2016, Regie: François Ozon).

 

Das international vielfach preisgekrönte Drama „Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte“ markierte vor zehn Jahren Arndts erste Zusammenarbeit mit dem Regisseur Michael Haneke. Nach dem überragenden Erfolg dieses Films produzierte er 2012 auch dessen Familiendrama „Amour (Liebe)“ mit Isabelle Huppert und Jean-Louis Trintignant in den Hauptrollen. Mit Huppert und Trintignant folgte 2017 dann das Familien-Drama „Happy End“ – auch aus der Feder von Michael Haneke.

 

Im gleichen Jahr sorgte die Krimi-Serie „Babylon Berlin“ (Buch & Regie: Tom Tykwer, Henk Handloegten, Achim von Borries) für internationales Aufsehen – in diesem Jahr folgt bereits die dritte Staffel dieser Erfolgsserie. 2018 erschien der Kinofilm „Zwei Herren im Anzug“ (Regie & Drehbuch: Josef Bierbichler). Vor kurzem erst wurden die Dreharbeiten der ZDF-Kinokoproduktion „Die Känguru-Chroniken“ (Regie: Dani Levy) beendet.

 

Im Laufe seiner beispiellosen Karriere nahm Stefan Arndt zahlreiche Auszeichnungen entgegen, darunter den begehrten Oscar in der Kategorie Best Foreign Language Film („Liebe“, 2012). Zu den weiteren Auszeichnungen gehören die Palme D’Or, der Golden Globe, der Deutsche Filmpreis, der Europäische Filmpreis, der Bayerische Filmpreis, der César, der Critics Choice Movie Award und weitere. 2016 nahm Stefan Arndt beim Deutschen Filmpreis den „Bernd Eichinger Preis“ entgegen.

Foto © Christine Halina Schramm

Als begeisterter Cineast betreibt Stefan Arndt neben seiner filmischen Tätigkeit noch Programm und Off-Kinos in Hamburg und Potsdam.