Mit geliehenem Geld und großem persönlichen Engagement produzierte Regina Ziegler 1973 ihren ersten Film: „Ich dachte, ich wäre tot“ von Wolf Gremm, ihrem späteren Ehemann. Im Laufe ihrer fast 45-jährigen Produzententätigkeit folgten um die 500 Produktionen für Film und Fernsehen sowie zahlreiche wichtige Auszeichnungen. Darunter der Bundesfilmpreis und der Preis des Verbandes deutscher Filmkritiker, den sie für „Ich dachte, ich wäre tot“ (Regie: Wolf Gremm) erhielt. Für „Heinrich“ (Regie: Helma Sander-Brahms) wurde sie mit der höchsten deutschen Auszeichnung des Deutschen Films – der Goldenen Schale – geehrt. Die von ihr produzierte erste deutsche, horizontale Miniserie „Weissensee“ bekam zweimal den Deutschen Fernsehpreis und den Grimme-Preis. Im Frühjahr 2018 wird die vierte Staffel gesendet.
Geht nicht gibt’s nicht!
Weitere herausragende Fernsehproduktionen waren u.a. „Die große Flatter“ (Regie: Marianne Lüdcke), Grimme-Preis in Gold, „Der Mann mit dem Fagott“ (Regie: Miguel Alexandre), Deutscher Fernsehpreis, BAMBI Publikumspreis, Romy, oder „Hannas Entscheidung“ (Regie: Friedemann Fromm) Goldene Nymphe Monte Carlo. Auch im Bereich der Dokumentationen hat sie sich einen Namen gemacht. Zuletzt mit „Der große Zampano – Wer war Leo Kirch?“ von Berthold Baule und Michael Jürgs. Ebenso mit den Dokumentationen „Novemberdays“ von Marcel Ophüls, Grimme-Preis in Gold, „Mr. Bundesrepublik“, ein Portrait des Politikers Hans-Dietrich Genscher von Ulrike Brincker und Dr. Gunter Hofmann, „Helmut Schmidt – Der deutsche Kanzler“ von Ruprecht Eser und Gunter Hofmann, „Die Kanzlerin – Angela Merkels erstes Regierungsjahr“ von Claudia Bissinger und Evelyn Roll, „Rainer Werner Fassbinder – Letzte Arbeiten“ von Wolf Gremm, Hauptpreis beim San Francisco International Film Festival. 2016 erhält Regina Ziegler nicht nur die Ehren-Lola für herausragende Verdienste um den Deutschen Film, sondern auch in Österreich die Romy in Platin für ihr Lebenswerk.
Regina Ziegler und Tanja Ziegler leiten die Produktionsfirmen Ziegler Film in Berlin, Köln, München und Baden-Baden und betreiben das Berliner Kino filmkunst 66. Regina Ziegler wurde für ihre einzigartige Produzententätigkeit u. a. mit der Berlinale-Kamera (2004), dem Denver Obelisk vom Denver International Film Festival (1997), dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (1998), dem Adolf-Grimme-Preis (1999 & 2016), dem American Cinema Foundation Freedom Award, dem Innocence in Danger Award (2008), dem International Emmy Award und der Goldenen Nymphe in Monte Carlo für den Dreiteiler „Die Wölfe“ (2009) sowie dem Prix Europa Lifetime Achievement Award (2012) und der Goldenen Erbse (2016) für soziales und kulturelles Engagement ausgezeichnet. 2004 wurde sie zur Professorin für das Fach Film- und Fernsehproduktion der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg berufen. Das Museum of Modern Art in New York würdigte ihr Schaffen 2006 mit einer Retrospektive. Sie war die erste Produzentin weltweit und nach Rainer Werner Fassbinder (posthum), die zweite Filmschaffende aus Deutschland, der diese Ehrung zu Teil wurde.
In den Jahren 1995 bis 1998 produzierte und organisierte sie die Verleihung des Deutschen Filmpreises in großen Shows an spektakulären Berliner Orten (Friedrichstadtpalast, Deutsche Oper Berlin, Flughafen Tempelhof und Brandenburger Tor). Im Laufe ihrer beeindruckenden Karriere arbeitete sie fürs Kino mit Regisseuren wie u.a. Volker Schlöndorff („Return to Montauk“), Jo Baier („Henri 4“), Nico Hofmann („Solo für Klarinette“), Susan Seidelman („The Dutch Master“), Oscar-Nominierung, Internationale Filmfestspiele von Cannes, Detlev Buck („Der Elefant vergisst nie“), Mika Kaurismäki („Sambolico“), Andrzej Wajda („Korczak“), Internationale Filmfestspiele von Cannes, Krzysztof Zanussi („A year of the quiet sun)“, Goldener Löwe Filmfestival Venedig, Ulrich Schamoni („Chapeau Claque“), Jos Stelling („Der Wartesaal“, Goldene Rose von Montreux, „Die Tankstelle“, „Die Passage“), Jeanine Meerapfel („Malou“), Internationale Filmfestspiele von Cannes, Amos Kollek („Angela“, „Music“), Nicolas Roeg („Hotel Paradise“), Bob Rafelson („Wet“, Internationale Filmfestspiele von Cannes und „Porn.com“), Melvin van Peebles („Vroom Vroom Vroooom“) – und immer wieder mit Wolf Gremm, mit dem sie mehr als ein Dutzend Kino- & Fernsehfilme (u.a. „Fabian“ mit Hans-Peter Hallwachs, „Kamikaze 1989“ mit Rainer Werner Fassbinder, „Gesucht wird Ricky Forster“ mit Brigitte Mira, oder „Im Fluss des Lebens“ mit Ruth Maria Kubitschek) produzierte.
Foto © Ulrike Schamoni
Hinzu kommen Verfilmungen herausragender Theaterproduktionen wie: „Sommergäste“ (Regie: Peter Stein), „Groß und Klein“ (Regie: Peter Stein), „Hermannsschlacht“ (Regie: Claus Peymann), „Der Park“ (Regie: Peter Stein), „Triumph der Liebe“ (Regie: Luc Bondy), „Schuld und Sühne“ (Regie: Andrzej Wajda), „Die Zeit und das Zimmer“ (Regie: Luc Bondy) oder „Die Affäre Rue de Lourcine“ (Regie: Klaus Michael Grüber und Peter Behle).
Zu den kommenden Projekten gehören Verfilmungen der Bestsellerromane von Sebastian Fitzek „Abgeschnitten“ und „Passagier 23“. Des Weiteren die Kinoverfilmung des erfolgreichen Musicals „Ich war noch niemals in New York“ mit den Songs von Udo Jürgens unter der Regie von Philipp Stölzl sowie die Fernsehreihe „Kommissarin Heller“. Im Oktober 2017 erschien bei C. Bertelsmann ihre Autobiografie „Geht nicht gibt’s nicht – Mein filmreiches Leben“.